Auch wenn das Dahomey Rind auf den ersten Blick den Eindruck macht, nur für die Liebhaberei geeignet zu sein, hat die Erfahrung gezeigt, dass die Rasse vielfältiger nutzbar ist.
Da die Rinder sehr weidesicher und standorttreu sind, lassen sie sich einfach und schnell von Weide zu Weide umkoppeln. Durch ihr verhältnismäßig geringes Gewicht, sind selbst auf empfindlichen Grünlandbeständen kaum Trittschäden zu erwarten. Zeitgleich sind sie äußerst genügsam und fressen relativ unselektiv neben frischen Gräsern und Wildkräutern gern auch überständiges Futter, Brombeerblätter und andere sonst unbeliebte Beikräuter. All das macht sie zu guten Landschaftspflegern, die auch an Hängen, Terrassen und anderen schwer zugänglichen Flächen einsetzbar sind.
Ihre hervorragenden Muttereigenschaften, die sich neben der Leichtkalbigkeit auch im ausgeprägten Schutzinstinkt gegenüber ihren eigenen und fremden Kälbern zeigen, führen dazu, dass eine ganzjährige Weidehaltung in Deutschland bisher ohne Konflikte mit großen Beutegreifern möglich ist. Selbst die ökologisch nachhaltige Pflege des Unterwuchses von Obstbaumplantagen ist denkbar und wurde bereits mehrfach getestet. Da die kleine Rindern die Rinde der Bäume nicht schälen und von tiefhängenden Ästen lediglich die Blätter fressen jedoch keine Knospen verbeissen, scheinen sie auch hierfür durchaus geeignet.
Als extensive Rasse ist das Dahomey Rind im Alter von 24 besser 36 Monaten schlachtreif, kann aber ohne Einbußen an Qualität bis ins hohe Alter zum Verzehr geschlachtet werden.
Da das Rind so klein ist, eignet es sich auch gut für den Selbstversorger, der dem Rind lange Schlachttransporte ersparen möchte und eine Hausschlachtung erwägt. Zudem kann der gesamte Fleischanteil eines Rindes in einer haushaltsüblichen Gefriertruhe untergebracht werden.
Die ausgewachsenen Bullen bringen Schlachtkörper mit durchschnittlich 150 kg an den Haken, was etwa 52-55 % an Schlachtausbeute ergibt. Diese Leistung erscheint angesichts der Tatsache, dass Dahomeys nicht mit Mastfutter wie Mais, Getreide oder Soja und ähnlichem gefüttert werden, durchaus erwähnenswert.
Das Fleisch des Dahomey gehört definitiv in den Bereich der qualitativ hochwertigen Fleischsorten, es ist für Rindfleisch relativ kurzfaserig, zart und mild. Es hat einen leuchtend roten Grundton und ist je nach Alter des Tieres relativ mager mit feiner Marmorierung. Erfahrene Metzger, die bereits das Vergnügen hatten, ein Dahomey schlachten und verarbeiten zu können, werden das sicher gern bestätigen.