Die Geschichte des Dahomey Rindes beginnt in Westafrika.
Das Dahomey ist eine natürlich entstandene Rasse. Aus der Region zwischen Ghana und Nigeria stammend, war es den dort gegebenen Umweltbedingungen gut angepasst. Der charakteristische Kleinwuchs ist daher kein Merkmal, welches züchterisch erreicht wurde, sondern welches sich natürlich entwickelt hat. Ursächlich für die Dominanz der kleinen Rinder in der westafrikanischen Region war ihre gute Trypanotoleranz, einer Krankheit übertragen durch die dort heimische Tsetse-Fliege. Die Dahomeys haben sich in Afrika als Savannen- und Waldvariante entwickelt, wobei letztere kleiner ist und dem in Europa gezüchteten Rind entspricht. Im Englischen werden diese afrikanischen Rinder „humpless westafrican dwarf shorthorn cattle“ bezeichnet, in Afrika selbst haben die Zwerge verschiedene Namen und werden mit leichten regionalen Variationen als Somba, Lagune oder Muturu bezeichnet. Entsprechende wissenschaftliche Abhandlungen legen nahe, dass die Rasse relativ selten und nur regional begrenzt gemolken wird. Die Schlachtung der Bullen erfolgt zu traditionellen Zeremonien und Festlichkeiten, was auch die regelmäßige Beschreibung der Tiere der Einheimischen mit „starke spirituelle Bindung“ und „göttlich“ erklärt. Mittlerweile verdrängen jedoch größere Rassen und deren Kreuzungen, die ursprüngliche einheimische Rassen, so dass sich der Bestand der kleine Rinder im Rückgang befindet.
Dahomeys in Europa
Die Vorfahren dieses Rindes kamen um die Jahrhundertwende (1900) in den Zoo von Antwerpen (Belgien). Den Namen Dahomey erhielten sie im Zoo von Antwerpen nach ihrem Herkunftsgebiet, dem damaligen Königreich Dahomey, welches heute zu Benin (Westafrika) gehört. Der Bestand entwickelte sich aus den Antwerpener Tieren zunächst über die Tierparks und Zoos und kamen danach in private Hände. Noch immer überwiegen kleine bis sehr kleine Bestände von 2-3 Tieren und die Gesamtpopulation in Deutschland und den angrenzenden Ländern kann als sehr gering bezeichnet werden.
Das Dahomey wird nach wie vor meist als extensive Robustrasse und leider oft als wenig konkurrenzfähig beschrieben. Dennoch erfreut sich die Rasse wachsender Beliebtheit. Die Verwendung des kleinen Dahomeys ist längst nicht mehr auf die reine Liebhaberei beschränkt. Schon heute ist die Nutzung in der Landschaftspflege und das Fleisch in Direktvermarkung gefragt. Das Potential der Rasse erscheint damit noch lange nicht ausgeschöpft.